Mittwoch, 13. Januar 2010

Pupenmachen ... (5) einiges zur Sache....


"Talita", eine meiner ersten Puppen.
1996 nominiert für den MOA-Preis für moderne Puppenkunst



"Gabriella", 72 cm groß, Kurbelkopf
1997 nominiert für den MOA-Preis für moderne Puppenkunst


Was ich immer über meine selbst hergestellten Künstler-Puppen gefragt werde:

Für eine neue Puppe werden in der Regel ungefähr 150 Arbeitsstunden benötigt.


Aus einer Gipsform entstehen in einer sogenannten "Varioserie" höchstens sechs Puppen in unterschiedlicher Ausarbeitung, Bemalung und Ausstattung.


Für meine Puppen fertige ich (außer Kristallglasaugen, Haaren, ev. Schuhen) alles selbst an. Hierzu gehört der Entwurf, die Modellierung, die Gipsform, die Porzellanbearbeitung und die Bemalung, sowie die Bekleidung. Darüber hinaus sind meine Objekte auf höchstens sechs Stück limitiert. Innerhalb der Limitierung - die in diesem Fall Varioserie genannt wird - ist jede Puppe ein Einzelstück, jeweils anders ausgeführt und anders bekleidet.


Puppenmachen ist auch heute noch ein wunderschönes Hobby und Puppen sammeln ebenso. Es gibt ja so viele Arten von Puppen, zum Teil sehr günstige aus fabrikmäßiger Herstellung, Spielpuppen wie Barbie und co, antike Schätze, moderne Ball-jointed-Dolls. Man kann so vieles selber machen. Und es gibt heute wunderschöne Materialien dazu umd im Internet Anleitungen in großen Mengen.
Was ich damit sagen will:
Jeder darf und soll natürlich sammeln, was ihm persönlich gut gefällt und ihn begeistert. Und auch jeder Puppenmacher - egal wie er sich nennt - kann selbst entscheiden, was er gerne machen will: ob Rebornbabys oder moderne/antike Reproduktionen, One-of-a-kind-Arbeiten aus Poymeremassen oder ganz eigene Figuren aus Porzellan, Resin oder luftrocknenen Massen. Das Wichtigste daran ist die Freude, die diese Arbeit bringt. Was ich unten über Puppen im allgemeinen geschrieben haben, soll keine Wertung sein. Aber Wissen kann meiner Meinung nach auch nicht schaden.
Puppe ist eben nicht gleich Puppe. Am Anfang meiner Puppen(macher)leidenschaft stand ich selbst auf einer großen Ausstellung mit angeschlossener Puppenbörse in München vor all diesen verschiedenen Arbeiten und hatte keine Ahnung wie sie sich unterscheiden und was ihre Besonderheit ausmacht. Oder worauf man ungedingt achten sollte, wenn man sich entschließt, Puppen oder Dolls selbst zu machen - oder zu sammeln.
Ich wünsche jedem, der es selbst versuchen möchte, viel Freude und Erfolg dabei. Und es ist ja eigentlich egal, wie das erste Figürchen wird. Einem eigenen "Geschöpfchen" in die Augen zu schauen, ist einfach ein unvergleichlich schönes Gefühl.


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